Die Chancen einer sich ständig verändernden Arbeitswelt
Dr. Roman Götters Expertise zum Fachkräftemangel
Fachkräftemangel, Etablierung neuer Berufsbilder, Veränderungen in der Arbeitsweise – das sind nur einige der Schlagworte, die dieser Tage bei Führungskräften in Zusammenhang mit der Digitalisierung für Kopfschmerzen sorgen. Jan Veira hat darüber im Podcast mit Dr. Roman Götter, dem Leiter Fraunhofer Academy gesprochen. Die Fraunhofer Academy ist der zentrale Anbieter von der Weiterbildung in der Fraunhofer Gesellschaft.
Erfahren Sie hier, welche große Chance er in diesen vermeintlichen Problemen sieht!
Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus?
Die obige Frage stellen sich viele, da die Digitalisierung und Industrie 4.0 eine völlig neue Arbeitsweise mit sich bringt. In vielen Unternehmen ist noch offen, wie in Zukunft weitergearbeitet wird, was nun digital und was face-to-face geklärt wird und wer mit welchen digitalen Lösungen umgehen können muss.
Diese Soft Skills und Hard Skills beantworten aber noch nicht die entscheidende Frage, die sich heute viele Teams stellen – nämlich: Wie sollen wir weiterarbeiten?
Welche berufe braucht deutschland in zukunft?
Was die Beantwortung dieser Frage erschwert, ist, dass sich nicht nur die Arbeitsweise verändert, sondern auch die Berufe selbst. Haben wir in Deutschland ohnehin schon einen Fachkräftemangel, so entstehen zusätzlich völlig neue Berufsbilder im Zuge der Digitalisierung. Menschen, die Berufsausbildungen in diesen Bereichen aufweisen, sind begehrt, aber selten. Unternehmen müssen daher andere Lösungen als die Rekrutierung neuer Fachkräfte finden. Roman Götter hat im Podcast eine davon genauer erläutert:
Mitarbeiter*innen für die neue Arbeitswelt wappnen
„Die Einstellung gegenüber den Mitarbeitern muss sein: `Du bist heute toll und wir möchten, dass du auch morgen toll bist.´”
Dr. Roman Götter
Laut Roman Götter brauchen Führungskräfte diese motivierende und weitsichtige Mentalität, um die Ungewissheit über zukünftige Arbeitsweisen und Berufsbilder als Chance zu nutzen: Anstatt eingearbeitete Mitarbeiter*innen durch besser qualifizierte zu ersetzen, kann durch das Investieren in das bestehende Team zum einen
- eine zeitgemäße Arbeitsweise (New Work) im Unternehmen etabliert werden und zum anderen
- kann dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden, indem Mitarbeiter*innen neue Fähigkeiten erlernen, sich tiefgehendes Wissen aneignen und mit den neuen Technologien umzugehen lernen.
3 Schritte zum perfekten Up- und Reskilling
Den Mitarbeiter*innen einmal eine zweitägige Schulung im Bereich Digitalisierung zu finanzieren, ist für Roman Götter zu wenig. Damit Reskilling und Upskilling nachhaltig erfolgreich ist, braucht es laut dem Experten Investitionen in drei Bereichen:
1. Etablierung einer Lifelong Learning-Mentalität
Anstatt im Schul- oder Ausbildungsende auch das Ende des Lernens zu sehen, sollten Mitarbeiter*innen darin ermutigt werden, ständig mit offenen Augen durch die Welt zu gehen. „Wir müssen uns von unserem deutschen Grundnaturell lösen und nicht mehr auf alten Modellen verharren und hoffen, dass sie weiterhin funktionieren”, meint Götter. Um am Zahn der Zeit zu bleiben, müssen Arbeitnehmer*innen, Arbeitgeber*innen und die ganze Gesellschaft immer lernen.
2. Einbindung von digitalen Methoden
Neue Technologien können Weiterbildung attraktiver, unkomplizierter und spannender machen. Die Basis dafür muss laut Roman Götter ein „schlauer Mix aus stabilen Videokonferenzsystemen, Lernmanagementsystemen und anderen Werkzeugen” bilden, der Interaktion nicht nur zu, sondern auch zwischen Lernenden ermöglicht.
Damit hat man aber bei weitem noch nicht alle digitalen Methoden zur Weiterbildung ausgeschöpft:
- Virtual und Augmented Reality können das haptische Hingehen zur Weiterbildung so gut ersetzen, dass die Lernenden doch ein Gefühl des “vor Ort Seins” bekommen und sich zum Mitmachen aufgefordert fühlen.
- Künstliche Intelligenz kann eingesetzt werden, um das Verhalten der anderen Lernenden sichtbar zu machen. Personalisierte Tipps, die anzeigen, womit jemandanderes Erfolg hatte, können Lernende motivieren.
- Blockchains können nach Abschluss einer Weiterbildung dafür genutzt werden, die Bildungszertifikate abgesichert abzubilden.
3. Investment in Mitarbeiter*innen
Für Führungskräfte, die die Frage „Was macht uns aus?” mit „Unsere Mitarbeiter*innen!” beantworten, ist eine Investition in das Wissen, den Zusammenhalt und die Innovationsfähigkeit im Team unabdinglich. Kleine Wissensauffrischungen und allgemeine Teamschulungen sind dabei zu wenig, sondern groß angelegte und gezielte Weiterbildungsmaßnahmen werden sich bezahlt machen.
Sie möchten in Ihre Mitarbeiter*innen investieren und die nötigen Fähigkeiten von morgen aufbauen? Wir unterstützen Sie gerne bei der Weiterbildung Ihres Teams für die Digitalisierung!