Wie die Herausforderungen des demografischen Wandels gemeistert werden können
Reskilling und Upskilling als Lösung
12,9 Millionen Erwerbspersonen erreichen in Deutschland bis 2036 das Renteneintrittsalter (Mikrozensus 2021, Statistisches Bundesamt Destatis). In Folge dessen werden dem Arbeitsmarkt nahezu 30 % weniger Erwerbstätige als derzeit zur Verfügung stehen.
Ein Vergleich zeigt: Im Jahr 1950 standen 100 Menschen im Erwerbsalter 16 Personen im Rentenalter gegenüber. Im Jahr 2021 waren es bereits 37. Die Zahl der Personen im Rentenalter hat sich damit mehr als verdoppelt.
Welche Auswirkungen haben diese Zahlen auf den Arbeitsmarkt und unsere Wirtschaft? Und welche Chancen für Innovation stecken dahinter? Hier stellen wir Ihnen eine Reihe von Lösungsansätzen vor, um die Herausforderungen, die durch den demografischen Wandel auf Unternehmen zukommen, meistern zu können.
Die Folgen des demografischen Wandels für Unternehmen
Die oben genannten Zahlen alarmieren insbesondere Unternehmen. Denn sie bedeuten, dass in den kommenden Jahren vor allem drei Herausforderungen gemeistert werden müssen:
1. Fachkräftemangel
Der ohnehin schon dagewesene Fachkräftemangel wird sich noch verschärfen. Denn es stehen erheblich weniger Menschen als bisher für Jobs zur Verfügung. Es wird schwierig, verlorene Arbeitskräfte zu ersetzen und gleichzeitig notwendige Aufgabenstellungen zu lösen. Diese Verknappung von Arbeitskräften birgt das Risiko, dass die Innovationsfähigkeit von Unternehmen nachlässt, da zu wenig Manpower zur Verfügung steht.
2. Verlust von Knowhow
Vor allem bei Fach- und Führungskräften, die in den Ruhestand gehen, droht das jahrelang aufgebaute Wissen für das jeweilige Unternehmen verloren zu gehen. Für Unternehmen ist es schwierig, neben dem täglichen Geschäft auch zu gewährleisten, dass das Knowhow, welches sich langjährige Mitarbeiter*innen angeeignet haben, an die nächste Generation weitergegeben wird. Dabei liegt die Herausforderung vor allem darin, zum einen die neuen Ideen und agilen Methoden der jungen Köpfe zu fördern und zum anderen die bewährten Konzepte und Prozesse aufrechtzuerhalten.
3. Recruiting
Die geringe Zahl an Menschen im erwerbsfähigen Alter bringt einen harten Wettbewerb um Arbeitskräfte mit sich. Im Gegensatz zum Arbeitsmarkt vor ein paar Jahren “bewerben” sich heute die Unternehmen bei den Arbeitnehmer*innen. Anstatt sich die Besten auszusuchen, finden sich Recruiter*innen oft in der Situation wieder, dass sie nicht den „Best-Fit“ einstellen, sondern froh sind, die Stelle überhaupt besetzen zu können. Ein US-Nachrichtenmagazin hat dies vor einiger Zeit so schön formuliert: „The war for talent is over – talent won”.
Dies bringt zeitliche und budgetäre Herausforderungen: Aufgrund der sich schnell ändernden Jobanforderungen und der oft fehlenden Berufserfahrung brauchen neue Mitarbeiter*innen intensivere Einarbeitungsphasen oder müssen ihre Tätigkeiten erst „on-the-job“ erlernen.
Zusätzlich zu diesen demografisch bedingten Herausforderungen sind HR-Abteilungen und Führungskräfte gefordert, die Wünsche der Arbeitnehmer*innen hinsichtlich New Work bestmöglich zu verwirklichen. Denn das Ungleichgewicht von Erwerbstätigen und Stellenangeboten bringt die Arbeitnehmer*innen in eine günstige Situation für Forderungen wie Job-Sharing oder die 4-Tage-Woche. Diese neuen Anforderungen verstärken das Problem des Fachkräftemangels, da man für die alte Position heute womöglich zwei Personen einstellen muss.
Smarter Personaleinsatz dank Reskilling und Upskilling
Was kann nun getan werden? Angesichts dessen, dass der demografische Wandel nicht erst bevorsteht, sondern bereits jetzt eine große Anzahl an Mitarbeiter*innen in den Ruhestand geht, ist es für Tandembildung und Mentoring zu spät. Reskilling und Upskilling ist aber eine nachhaltige Möglichkeit, um die sich anbahnende Stagnation umzuwandeln in eine Chance für effektivere und innovativere Zusammenarbeit:
1. Fachkräftemangel: Evaluierung und Automatisierung der Arbeitsaufgaben
Viele der derzeit ausgeübten Arbeitsaufgaben lassen sich digitalisieren oder automatisieren. Dafür werden zwar andere Fähigkeiten benötigt, aber schlussendlich sparen Unternehmen damit Arbeitszeit und Arbeitskraft. Für einen sinnvolleren Personaleinsatz empfiehlt es sich daher, die derzeitigen Tätigkeiten zu evaluieren sowie Mitarbeiter*innen die Chance zu geben, die Kompetenzen der Zukunft zu lernen. So kann Digitalisierung und Automatisierung ermöglicht werden und es bleibt wieder mehr Zeit für Innovationen.
2. Verlust von Knowhow: Führungskräftetrainings
Ein Generationenwechsel bringt auch in der Führungsebene nicht nur Negatives mit sich. Die Mischung aus agileren Führungsansätzen und bewährten Methoden kann die Arbeitsstelle nicht nur für Bewerber*innen attraktiv machen, sondern auch das Unternehmen insgesamt vorwärtsbringen. Um den Wissensaustausch anzuregen, sollten Unternehmen begleitende Settings schaffen, wo unterschiedliche Generationen ihr Knowhow bündeln und erlerntes Wissen teilen können. Dazu eignet sich ein unternehmensspezifisches Training, das alle auf dasselbe Level bringt und eine gemeinsame Basis für die Transformation schafft.
3. Recruiting: Onboarding Training
Um zu gewährleisten, dass jene Mitarbeiter*innen, die mit großer Mühe für das Unternehmen gewonnen wurden, auch ideal eingesetzt werden können, ist ein tiefgehendes und unternehmensspezifisches Onboarding-Training hilfreich.
So können auch junge Talente, die direkt von der Universität kommen und für die die Wissensanwendung in der Praxis aufgrund von fehlender Arbeitserfahrung eine besondere Herausforderung darstellt, ideal eingearbeitet werden.
Gleichzeitig können sie damit bereits auf unternehmensspezifische Tätigkeiten vorbereitet werden und von Tag 1 an produktiv und effektiv Mehrwert im Unternehmen schaffen. Insbesondere bei großen und multifunktionalen Teams, wo sich auch die Anforderungen für Jobprofile schnell ändern, ist ein Onboarding für eine reibungslose Integration der neuen Mitarbeiter*innen und zur Entlastung des aufnehmenden Teams essenziell.
Zusammenfassung
Herausforderungen
Lösungsansätze
- FACHKRÄFTEMANGEL
- Evaluierung und Automatisierung von Arbeitsaufgaben und unternehmensspezifischer Kompetenzaufbau zur Ermöglichung von Digitalisierung und Automatisierung
- VERLUST VON KNOWHOW
- Führungskräftetrainings zum Wissensaustausch zwischen jungen Talenten und langjährigen Mitarbeiter*innen, um gemeinsam Innovationen voranzubringen
- RECRUITING
- Onboarding-Trainings für unternehmensspezifische Tätigkeiten, zur Entlastung des aufnehmenden Teams und zum Kompetenzaufbau für Mitarbeiter*innen mit fehlender Berufserfahrung
Wie ein unternehmensspezifisches Onboarding-Training aussehen kann, lesen Sie hier:
Übersicht eines unternehmensspezifischen Onboarding-Programms